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Donnerstag, 23. Februar 2012

Hongkou - Hongkew - Shanghai

Shanghaier Ghetto
Shanghaier Ghetto
Der Stadtbezirk Hongkou, dessen zweite Schreibweise Hongkew lautet, ist einer von insgesamt zehn Stadtbezirken der chinesischen Großstadt Shanghai. Hongkou verfügt dabei über eine Gesamtgröße von 23,48 km² bei einer Einwohnerzahl von 792.241 Einwohnern im Jahr 2003. Mit einer etwaigen Einwohnerzahl von 33.741 Einwohnern pro Quadratkilometer ist der Stadtbezirk, wie eigentlich alle Bezirke der asiatischen Metropole, eng besiedelt. In seinem südlichen Teil grenzt der Stadtbezirk Hongkou an das westliche Ufer des Flusses Huangpu, welcher fast 100 Kilometer lang ist und kurz vor dem Einmünden ins Meer in den Jangtsekiang - den mit fast 6.400 Kilometern längsten Fluss in der Volksrepublik China - fließt. Der Bezirk Hongkou zählt somit zu denen als Puxi bezeichneten Stadtbezirken Shanghais. Sämtliche Bezirke, welche westlich des Flusses Huangpu liegen, werden unter der Bezeichnung Puxi (Pu steht dabei für Huangpu, Xi für Westen) zusammengefasst.

Der Stadtbezirk Hongkou hat ebenfalls eine durchaus wichtige, geschichtliche Vergangenheit: als während der Jahre des Zweiten Weltkrieges unzählige Juden Deutschland und andere Teile Europas verlassen und ins Ausland flüchten mussten, fanden vor allem viele Juden aus Deutschland in Hongkou Zuflucht. Zu dieser Zeit war die ganze Stadt vom Kaiserreich Japan besetzt. Im Jahre 1937 war Shanghai nach der sogenannten "Schlacht um Shanghai" an die Japaner gefallen. In den darauf folgenden Jahren wurde schließlich ein ungefähr 2,5 km² großes Areal im Stadtbezirk Hongkou zum sogenannten "Shanghaier Ghetto".


Montag, 20. Februar 2012

Funeral in China - 喪事

Bestattungen in China - 喪事


Auch die Friedhöfe in China haben ein ähnliches Bild wie die Ruhestätten in der restlichen Welt. Aufgrund der hohen Bevölkerungszahl sind die Friedhöfe meist von einer anderen Dimension, wie man sie beispielsweise in Europa gewohnt ist. Doch das Anschauungsbild ist ein annäherndes. So gibt es auf chinesischen Friedhöfen viel Grün, welches eine Schatten spendende Wirkung hervorrufen soll. In China ist es zudem Brauch, dass Familien oft im gleichen Grab beigesetzt werden und der Grabstein durch ein Familiendenkmal ersetzt wird. Das chinesische Familiendenken geht selbst über den Tod hinaus und so ist es kein Wunder, wenn in einem Grab mehrere Generationen untergebracht sind. Neben diesen Familiengräbern sind in der heutigen Zeit viele Urnengräber vorzufinden.
Diese sind wesentlich platzsparender und erfreuen sich einer hohen Beliebtheit. Die Urnen werden anschließend zumeist in speziellen Urnenhallen aufbewahrt. Es besteht allerdings auch die Möglichkeit, eine Seebestattung vornehmen zu lassen, während der die Asche auf dem Meer verstreut wird. Vor allem in dicht besiedelten Regionen Chinas sind Urnenbeisetzungen eine häufige Wahl. In ländlichen Regionen wird das Verbrennen des Leichnams weitgehend abgelehnt. Die Bauern lehnen diese Form der Beisetzung ab, da sie der Meinung sind, dass erst nachdem der Körper unter der Erde verweilt, die ewige Ruhe angetreten werden kann. Auch in China ist ein Friedhof ein Ruheort für die Toten. Daher gilt es auch hier, bestimmte Regeln einzuhalten, um die ewige Ruhe der Toten nicht zu stören. Diese Regeln entsprechen etwa denen auf unseren Friedhöfen.

Um den Toten zu gedenken, stellen viele Familienangehörigen eine Art Schrein oder Skulpturen in ihrem Heim auf, welche an die Verstorbenen erinnern sollen. Diese Geste ist in vielen chinesischen Haushalten zu beobachten und kann ebenfalls auf eine lange Tradition zurückblicken. In manchen Fällen wird sogar ein kleiner Totenschrein gebaut, welcher in einem gesonderten Raum oder Pavillon untergebracht wird. Auf diese Art und Weise wollen die Chinesen den Toten die letzte Ehre erweisen.


Sonntag, 19. Februar 2012

Dr. Sun Yat Sen - Sun Zhongshan and his wife

Dr. Sun Yat Sen - picture postcard used 1929 from Shanghai to Germany
Dr. Sun Yat Sen - Sun Zhongshan and his wife


Sun Yat Sen (andere Schreibweise: Sun Zhongshan) gilt nach der Meinung vieler Historiker neben Mao Tse-tung als der bedeutendste chinesische Politiker der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Dabei liegt die Bedeutung Suns weniger in seinem praktischen Wirken als Fakten schaffender Staatsmann als in seiner Wirkung als Theoretiker grundlegender philosophisch-politischer Prinzipien. Sowohl in der Volksrepublik China als auch in der territorial fast ausschließlich auf das Gebiet der Insel Taiwan begrenzten Republik China genießt Sun Yat Sen als politischer Gründungsvater große offizielle Verehrung, wobei er häufig den unterschiedlichen ideologischen Ausrichtungen der Regierungen in Peking und Taipeh entsprechend zur Legitimation des eigenen Kurses instrumentalisiert wird.

Sun wurde nach überwiegend herrschender Meinung als Sun Wen am 12. November 1866 im Weiler Choyhung (andere Schreibweise: Cuiheng) in der Nähe der südchinesischen Metropole Kanton als dritter Sohn eines Kleinbauern und Schneiders geboren. Der später allgemein gängige Name „Sun Yat Sen“ steht im Zusammenhang mit Suns christlicher Taufe. Sun verbrachte seine Kindheit auf dem Hof seines Vaters. Mit 13 Jahren holte ihn sein, durch Handel auf Hawaii wohlhabend gewordener Bruder Sun Mei nach Honolulu. Hier besuchte er ab 1879 für drei Jahre die von anglikanischen Geistlichen geführte „Iolani School“. Danach studierte Sun 1883 ein Semester lang am ebenfalls christlichen „Oahu College“.


Donnerstag, 16. Februar 2012

Hankou - Wuhans - 武汉市

Hankou -  Wuhans - 武汉市


Mitten in China, in der zentralchinesischen Provinz Hubei, jedoch weit genug im Süden, um der heiß-feuchten subtropischen Klimazone zugerechnet zu werden, liegt die Millionenstadt Wuhan. Hier leben über vier Millionen Menschen, in der gesamten Metropolregion Wuhan zählt man insgesamt sogar die doppelte Anzahl an Einwohnern. Wuhan ist nicht nur Hauptstadt und ökonomisches Zentrum der Provinz Hubei, sondern gilt wegen seiner zentralen Lage auch als einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte Chinas. Die Stadt wurde jedoch erst 1953 gegründet. Wie kann das sein? Eine so große und bedeutsame Metropole können nicht einmal die Chinesen, die für rasante (nicht nur) städtebauliche Entwicklungen bekannt sind, innerhalb von knapp 60 Jahren aus dem Boden stampfen. Oder etwa doch?
Nicht undenkbar, doch in der Stadtgeschichte Wuhans steht etwas anderes geschrieben: 1953 wurden die drei Städte Wuchang, Hankou (auch Hankow) und Hanyang, welche durch die beiden Flüsse Yangzi und Hanjiang voneinander getrennt waren, unter dem Namen Wuhan zu einer Stadt zusammengefasst und durch Brücken verbunden.

Hankou -  Wuhans - 武汉市




Montag, 6. Februar 2012

Japan Post in China - 郵便はがき

Japan Post in China - 郵便はがき
Japan Post in China - 郵便はがき 1907

Die Historie der chinesischen Stadt Tientsin lässt im Zuge ihrer Entwicklung vom Fischerort zur Handelsmetropole zahlreiche Parallelen zu Chinas Metropole Peking erkennen. Zwischen dem 11. und dem 14. Jahrhundert fungierte der Hafen Tientsins als Getreidelager für den kaiserlichen Hof in Peking. Als in den folgenden Jahren die ehemals unabhängigen Reiche Südchinas unterworfen wurden, passierten die Lieferungen und Tribute auf dem Weg nach Peking den Hafen von Tientsin. Während der von 1279 bis 1368 andauernden Yuan-Dynastie wurde mit dem Kaiserkanal die längste von Menschenhand geschaffene Wasserstraße weltweit fertig gestellt. Nun bestand eine Verbindung zwischen Tientsin in Nordchina und dem mehr als 1.800 Kilometer entfernten Mündungsgebiet des Jangtsekiang.
Der Name Tientsin entstand in der Ming-Dynastie unter Kaiser Zhudi, etwa um 1380. Zu dieser Zeit festigte sich die Vormachtstellung Tientsins als Hafen Pekings und der Ort entwickelte sich zu einer befestigten Garnisonsstadt. In der nachfolgenden Qing-Dynastie, welche bis zur Gründung der Republik China im Jahre 1911 andauerte, blühte der Handel in Tientsin. Eine besondere Rolle kam dabei dem Handel mit Meersalz zu.

Im ausgehenden 19. Jahrhundert war die Stadt nach Shanghai der wichtigste internationale Handelsstützpunkt in China. Zeitgleich reifte in der Stadt eine Gegenströmung und Tientsin wurde zum Mittelpunkt des politischen Widerstandes gegen Europa. Diese Spannungen entluden sich im Jahre 1900 im Boxeraufstand. Die Chinesen belagerten die internationale Konzession in Tientsin. Am 14. Juli 1900 wurde die Stadt von internationalen Truppen eingenommen. Ein Großteil der historischen Bausubstanz wurde zerstört, in den Folgejahre jedoch im europäischen Stil wieder aufgebaut.
Zwischen 1900 und 1909 ist die Stadt von einer internationalen Kommission verwaltet worden, in der jene Mächte vertreten waren, die Niederlassungen in Tianjin besaßen: Russland, Großbritannien, Frankreich, Belgien, Japan, Italien, Österreich-Ungarn und das Deutsche Reich. 1906 fuhr die erste Straßenbahn, und 1927 erhielt Tianjin den Status einer selbständigen Stadt auf Provinzebene.



Donnerstag, 12. Januar 2012

Macau - Chapel of Our Lady of Penha

Chapel of Our Lady of Penha
Die katholische Chapel of our Lady of Penha oder Igreja de Nossa Senhora da Penha in der chinesischen Metropole Macau ist ein eindrucksvoller Zeuge der bewegten Geschichte der Stadt. Das in der Nähe von Hong Kong gelegene Macau wurde 1999 als zweite Sonderverwaltungszone neben der ehemaligen britischen Kolonie in die Volksrepublik China eingegliedert. Die Portugiesen haben eine Vielzahl von historischen Gebäuden als sichtbares Erbe hinterlassen. Bereits 1516 landeten portugiesische Seefahrer und Kaufleute in der Stadt, die damals nicht viel mehr als ein Fischerdorf im Delta des Perlflusses war. Die Portugiesen nutzten sie fortan als Stützpunkt und Handelsposten auf dem Weg zwischen Lissabon und Nagasaki. Schon bald bauten die Portugiesen den Ort zu einer Stadt aus, in der sich mit der Zeit dann natürlich z.B. Kaufleute aus Portugal mit ihren Familien ansiedelten. Diese Siedler brachten natürlich neben ihrer Kultur auch ihren katholischen Glauben mit nach Macau.
Chapel of Our Lady of Penha

Die jedes Jahr auch in Macau am 13. Mai stattfindende Prozession zur öffentlichen Verehrung Unserer Lieben Frau von Fátima endet nach ihrem Weg durch die Stadt vor der Kapelle auf dem Penha Hügel.

Dienstag, 10. Januar 2012

Potala-Palast - Lhasa

Potala-Palast in der tibetischen Hauptstadt Lhasa
Potala-Palast in der tibetischen Hauptstadt Lhasa - UNESCO
Der Potala-Palast in der tibetischen Hauptstadt Lhasa („Götterort“) ist nicht nur ein beeindruckendes Architekturdenkmal, ein faszinierendes Museum und das Wahrzeichen der Stadt, sondern gilt vielen Tibetern und Nicht-Tibetern auch als Symbol religiöser und politischer Identifikation. Lhasa, mit fast 500.000 Einwohnern größte Stadt des Autonomen Gebiets Tibet, liegt auf mehr als 3500 Metern Höhe in einem Hochgebirgstal am Nordufer des Lhasa-Flusses Kyi Chu, der Teil des Brahmaputra-Gewässersystems ist. Das Tal gehört zum sich parallel zum südlicher gelegenen Himalaya erstreckenden Gangdisê-Nyainqêntanglha-Gebirge (Transhimalaya).
Der nach dem „Reinem Land“ des buddhistischen Tibet-Schutzpatrons Avalokiteshvara benannte Palast war im 7. Jahrhundert als Residenz des tibetischen Königs erbaut worden. Der zur Abgrenzung zum nicht weit entfernten „Sommerpalast“ Norbulingka auch als „Winterpalast“ bezeichnete, seit 1994 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Prachtbau ist in seiner heutigen Form zum größten Teil Ende des 17. Jahrhunderts vollendet worden. Zentrale Gebäudekomplexe sind der „Weiße Palast“ (Potrang Karpo) und der „Rote Palast“(Potrang Marpo). Besonders beeindruckend sind die Empfangshalle mit dem historischen Thron des Dalai Lamas, die Dharma-Meditationshöhle und die als Heiligtum geltende Lokeshvara- Kapelle sowie die Grabstätte des 13. Dalai Lamas.
Potala-Palast in der tibetischen Hauptstadt Lhasa

Der Zugang für Besucher ist aus politischen und auch aus museumskonservatorischen Gründen eingeschränkt. Zur Zeit dürfen immerhin etwa 3000 bis 6000 Interessierte täglich das weitläufige Gebäude betreten.

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