Serie "Für den Sport" 2015: Cartoon zum Thema Behindertensport - Tennis (62+30 Cent)
Rollstuhltennis ist spannend und athletisch. Die Regeln entsprechen den offiziellen ITF (International Tennis Federation)-Regeln. Einzige Ausnahme: Der Spieler darf den Ball vor dem Schlag zweimal aufspringen lassen. Die Sportart entstand 1976 auf Initiative des Amerikaners Brad Parks. Er war nach einem Skiunfall querschnittsgelähmt. Während seiner Rehabilitation machte er erste Erfahrungen mit Tennis im Rollstuhl. Parks etablierte die Sportart als neue Disziplin im Behindertensport. Bei sportlichen Großereignissen treten Athleten mit Handicap als selbstbewusste Vorbilder ins Rampenlicht. Das gilt auch für das Rollstuhltennis. Leider nimmt die breite Öffentlichkeit nicht immer Notiz davon.
In den folgenden Jahren haben sich Technik und Athletik stark verbessert. Als Sportgerät dient ein individuell angepasster Rollstuhl. Das Gefährt ist insgesamt leichter und wendiger. Vorne und hinten verfügt es über zusätzliche Stützräder. Damit soll ein Umkippen vermieden werden. Erschwerend wirkt beim Rollstuhltennis, dass die Arme sowohl für die Fortbewegung als auch für die Ausführung des Schlags eingesetzt werden müssen.
1988 konstituierte sich die „International Wheelchair Tennis Federation” (IWTF). Sie bietet Menschen mit körperlichen Behinderungen die Möglichkeit, Rollstuhltennis als Freizeitsport sowie auf Wettkampfebene auszuüben. Im Jahr 1992 wurde die Sportart reguläre Disziplin der Paralympischen Spiele. Heute wird Rollstuhltennis in weltweit mehr als 80 Ländern gespielt. Und Deutschland ist ganz vorne mit dabei: 2013 konnte Deutschlands beste Rollstuhltennis-Spielerin Sabine Ellerbrock für neun Wochen die Weltranglistenspitze behaupten. Und sie gewann mit der French Open auch das, was ihren derzeitigen Kolleginnen ohne Behinderung noch fehlt: Einen Grand-Slam-Titel.
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